Informationen für Angehörige

Was tun, wenn der Partner ein Alkoholproblem hat?

Wie kann man erkennen, dass der Partner ein Alkoholproblem hat ?

Es gibt verschiedene Merkmale, die darauf hinweisen können, dass der Partner ein Alkoholproblem hat: Langjährige Hobbys werden aufgegeben, der Partner wird zunehmend unpünktlich und redet sich heraus, wenn er nach Alkohol riecht. Ausreden werden immer häufiger.
Alkoholismus äußert sich auch sehr deutlich in der Psyche. Der Betroffene ist sehr schnell verzweifelt oder wird bereits bei kleinen Problemen wütend. In Situationen, die sonst immer gemeistert wurden, tritt vermehrt Unsicherheit auf. Wenn der Partner ein paar Tage ohne Alkohol auskommen musste, machen sich Nervosität und Ungeduld breit. Hinzu kommen Schlafstörungen und Albträume.

Wie soll ich mich als Angehöriger verhalten?

Als Partner sollte man immer konsequent und ehrlich sein. Das bedeutet im Extremfall auch, dass, wenn Sie für den nächsten Alkohol-Exzess mit Trennung drohen, diese dann auch wirklich durchziehen und ausziehen.

Keinesfalls sollten Sie für Ihren Partner lügen, ihn z.B. beim Chef als krank entschuldigen, wenn er zu Hause betrunken herum läuft. Sie sollten nicht die Folgen der Trinkerei, z.B. Erbrochenes, beseitigen. Wenn ihr Partner nüchtern ist, muss er sehen, was er angerichtet hat. Zeigen Sie kein Mitleid, schämen Sie sich nicht für ihn, nehmen Sie ihm keine leeren Versprechungen ab. Verstecken oder vernichten Sie den Alkohol nicht. Ihr Partner besorgt sich sowieso neuen, wenn er ihn braucht.

Über das Problem zu sprechen, macht nur Sinn, wenn er nüchtern und ansprechbar ist. Denken Sie auch an sich. Sie müssen sich schützen und Ihr Leben verwirklichen.

Nehmen Sie Hilfe an

Nehmen Sie Hilfe bei einer Suchtberatung oder Selbsthilfegruppe in Anspruch. Später können Sie Ihren Partner darüber informieren und ihn drängen, ebenfalls Hilfe anzunehmen und zur Beratung zu gehen.
Wichtig: Rückschläge gehören zur Krankheit "Alkoholismus". Verzeihen Sie diese, auch wenn es schwer fällt und nicht zu verstehen ist. Allerdings sollte das nicht unendlich lang geschehen. Rat und Hilfe für Angehörige bieten die verschiedensten Selbsthilfegruppen, die Suchtberatungsstellen in den jeweiligen Städten, die Gesundheitsämter, die meisten Krankenkassen etc.